Aufklärung:
Was kann ich wissen?
Was soll ich tun?
Was kann ich hoffen?
Was ist der Mensch?
Immanuel Kant war ein deutscher Philosoph des 18. Jahrhunderts, der einen Wendepunkt in der Philosophie schuf und die Epoche der Aufklärung prägte. Hier sind einige seiner Kernaussagen:
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Erkenntnistheorie: Kant lehrte, dass alle Erkenntnis an die Erfahrung gebunden ist. Er kann somit auch als Empiriker gelten, der Wissen einzig auf der Grundlage von messbaren Werten anerkennt. Erfahrung besteht nach Kant aus erfahrungsunabhängigen - er nennt dies apriorisch - Voraussetzungen, also auf Verstandesgesetzen.
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Vernunft und Autonomie: Kant rief dazu auf, Eigenverantwortung zu übernehmen, anstatt sich an Gottesvorschriften zu halten. Er betonte die Notwendigkeit, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Kategorischer Imperativ: Eine weitere Kernaussage der Erkenntnistheorie Kants ist, dass die Vernunft die Grundlage jeglichen menschlichen Handelns sein soll. Kant formulierte dies als: "Handle stets so, dass deine Grundsätze, gemeint sind Einstellungen, auch allgemeine Gesetze einer Gesellschaft werden können". Diese Forderung ist auch als der “Kategorische Imperativ” bekannt.
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Vier Fragen der Philosophie: In seinem Hauptwerk stellte Kant die vier wesentlichen Fragen der Philosophie:
“Was kann ich wissen?“ Die Frage “Was kann ich wissen?” beantwortet Kant mit der Metaphysik und der Erkenntnistheorie. Er argumentiert, dass wir die Dinge nicht so kennen können, wie sie sind, sondern nur so, wie sie uns durch unsere Sinne und unsere Verstandeskategorien erscheinen. Kant unterscheidet zwischen der Welt der Erscheinungen, die das Reich der empirischen Wissenschaft und der praktischen Vernunft ist, und der Welt des Denkbaren, die das Reich der Metaphysik und der reinen Vernunft ist. Er erklärt, wie wir auf der Grundlage unserer a priori Formen der Anschauung (Raum und Zeit) und unserer a priori Formen des Denkens (die Kategorien) Begriffe und Urteile bilden. Darüber hinaus diskutiert er die Rolle der Vernunftideen, wie Freiheit, Gott und Gerechtigkeit, die nicht durch Erfahrung bewiesen oder widerlegt werden können, aber unsere moralischen und existenziellen Entscheidungen beeinflussen. In Bezug auf das Wissen ist laut Kant "wenigstens so viel sicher und ausgemacht, dass uns dieses […] niemals zu Teil werden könne". Heute würden wir die Frage “Was kann ich wissen?” weniger der Metaphysik, als vielmehr der Erkenntnistheorie zuordnen, als Teil der theoretischen Philosophie. Tiefergehende Fragen wären hier: Was sind Wahrheit und Wirklichkeit? Ist sichere Erkenntnis überhaupt möglich?
Diese Aussagen haben die Philosophie maßgeblich geprägt und Kant zu einem der bedeutendsten Denker der Geschichte gemacht.
Link: Gedanken zu "Freier Wille eine Illusion? Die Natur ist von vornherein nicht gut?"