Auswirkungen von Sokrates Platon Aristoteles auf Alexander den Großen und die Eroberung eines Weltreichs

 

Er glaubte fest daran, der Sohn des Gottes Zeus zu sein. Er hatte neben seinem Kurzschwert auch die Sagen von Troja unter seinem Kissen. In seinen zahlreichen Schlachten bewies er sein außerordentliches Gespür für taktische Kriegsführung und besiegte schließlich die Supermacht Persien. Sein Ziel war es, die griechische Zivilisation bis ans "Ende der Welt" auszuweiten und mit anderen Kulturen zu verschmelzen. Sein Heer legte über 18.000 Kilometer zurück, bis es schließlich Indien erreichte und den großen Herrscher zur Umkehr zwang. Unzählige Legenden berichten von diesem erstaunlichen Feldherrn. Wer war Alexander der Große, der innerhalb von knapp zehn Jahren das größte Reich in der Geschichte der Antike errichtete, wirklich?

Alexander der Große (356-323 vor Christus), König von Makedonien, eroberte in weniger als zehn Jahren das größte Reich in der Geschichte der Antike. (Quelle: Wikimedia Commons)

Alexander der Große wurde am 20. Juli 356 vor Christus in Makedonien, einem ehemals unbedeutenden Königreich im Norden Griechenlands geboren. Sein Vater Philipp II. hatte die Gold- und Silbervorräte des Landes geschickt genutzt, um ein Heer aus Berufssoldaten auszubilden. Mit dieser kampfbereiten Soldatentruppe war er bereits mehrfach siegreich gegen das Reich der alten Griechen, das damals aus zahlreichen, sich bekriegenden Stadtstaaten bestand, ins Feld gezogen.

Olympias, die Mutter Alexanders, war Philipps vierte Frau. Sie behauptete, in direkter Linie von Achill abzustammen - ein gottgleicher Held aus der griechischen Mythologie. Daraufhin glaubte auch Alexander bald an seine göttliche Abstammung. Angeblich hielt Olympias sich sogar eine Schlange als Haustier. Da sich der oberste Gott Zeus einer Legende nach manchmal in Gestalt einer Schlange zeigte, entstand bald das Gerücht, Alexander sei ein Kind des Zeus.

Angeblich war Alexander kleinwüchsig und hatte eine schiefe Körperhaltung. Über der Stirn trug er einen charakteristischen Haarwirbel und seine Augen sollen geleuchtet haben. Er wuchs am makedonischen Hof in Pella auf. Im Alter von 13 Jahren übernahm der berühmte Philosoph Aristoteles seine Ausbildung. Er weckte in Alexander das Interesse für PolitikPhilosophieKultur und Naturwissenschaften. Außerdem unterrichtete er ihn in griechischer Literatur und las mit ihm die "Ilias" des berühmten Dichters Homer, in der es um den Kampf um Troja geht. Später sollten die beiden sich öfter streiten, da ihre Vorstellungen von Politik und der richtigen Staatsform auseinandergingen.

Die Legende von Bucephalos

Alexander auf dem von ihm gebändigten Pferd Bucephalos auf einem Mosaik in Pompeji (Quelle: Wikimedia Commons)

Als Alexander zwölf oder 13 Jahre alt war, bot man Philipp II. einen wunderschönen, wilden Hengst an. Der junge Alexander schaute eine Weile zu, wie die Männer seines Vaters vergeblich versuchten, das Pferd zu reiten. Schließlich bat Alexander seinen Vater, es auch einmal probieren zu dürfen. Philipp II. war nicht gerade begeistert. Schließlich sollte der Prinz irgendwann in seine Fußstapfen treten und nicht vorher beim Reiten ums Leben kommen.

Doch Alexander hatte beobachtet, dass das Pferd Angst vor seinem eigenen Schatten hatte. Deshalb soll der junge Prinz das Tier mit dem Kopf gegen die Sonne gestellt haben, sodass es seinen Schatten nicht sehen konnte. Dann schwang er sich auf seinen Rücken und galoppierte der Sonne entgegen, bis das Tier sich beruhigt hatte, so sagt man. Als er an den Hof zurückkehrte, soll sein Vater beeindruckt gesagt haben: "Sohn, suche dir dein eigenes Königreich, denn Mazedonien ist zu klein für dich!" Er schenkte ihm den Hengst und Alexander nannte ihn Bucephalos (Ochsenkopf), da er eine seltsam geformte Blesse auf der Stirn hatte. Bucephalos begleitete ihn bei allen Schlachten und bei der Eroberung seines Weltreiches. Angeblich ließ er sich auch später nur von Alexander reiten und ging sogar für ihn in die Knie, damit Alexander leichter aufsteigen konnte.

Alexander wird König

Alexander wurde von dem großen griechischen Philosophen Aristoteles ausgebildet. (Quelle: Wikimedia Commons)

Mit 16 Jahren übernahm der junge Prinz stellvertretend die Regierungsaufgaben in Makedonien, wenn sein Vater in den Krieg zog. Im Jahre 338 vor Christus nahmen Vater und Sohn an der Schlacht von Chaironeia teil, die das Ende des griechischen Stadtstaates, der Polis, bedeutete und Makedonien die Vorherrschaft über Griechenland übertrug. Mit Ausnahme von Sparta, das erst später hinzukam, waren nun alle Städte im "Korinthischen Bund" vereint.

Kurze Zeit darauf wurde Philipp II. während einer Hochzeitsfeier ermordet. Er wollte sich von seiner Frau Olympias trennen. Böse Zungen behaupteten, Alexander und seine Mutter hätten den Mord in Auftrag gegeben, damit Philipp nicht wieder heiraten und einen weiteren Erben zeugen könnte. Alexander übernahm mit 20 Jahren im Jahr 336 vor Christus die Herrschaft über Makedonien. Er versprach, im Sinne seines Vaters zu regieren und ließ alle Zweifler gnadenlos hinrichten. Nachdem er auf diese Weise seine Position als Nachfolger gefestigt hatte, unternahm er einen Feldzug gegen die Thraker und Illyrer nördlich von Makedonien (dem heutigen Bulgarien und Rumänien). 335 vor Christus unterwarf er mit 20.000 Soldaten die griechische Stadt Theben, die es gewagt hatte, die Vorherrschaft Makedoniens infrage zu stellen. Alexander machte die Stadt dem Erdboden gleich und zwang deren Bürger in die Sklaverei.

Erste Erfolge auf dem Weg nach Persien

Alexander löst den Gordischen Knoten mit einem Schwerthieb. (Quelle: Wikimedia Commons)

334 vor Christus startete Alexander mit 32.000 Soldaten, 5.500 Reitern und 160 Schiffen. Sein Ziel war nicht nur der Feldzug gegen die Perser und die Befreiung griechischer Kolonien in Kleinasien. Er wollte die griechische Kultur in der Welt verbreiten, Städte gründen und Neues erforschen. Daher begleiteten zahlreiche Wissenschaftler, Künstler und Priester den Feldzug. Mit Aristoteles stand Alexander in ständigem Kontakt und schickte ihm Berichte von seinen Beobachtungen und Erfahrungen.

Ein erster großer Sieg brachte Alexander die Schlacht am Granikos, bei der die Perser Alexanders Kriegsführung unterschätzt hatten. Kurz darauf eroberte er die kleinasiatische Westküste und danach das anatolische Binnenland. Schließlich besiegte sein Heer Gordion, die Hauptstadt der persischen Provinz Phrygien. Eine Legende berichtet, dass Alexander dort den berühmten "Gordischen Knoten" mit einem Schwert durchtrennt habe. Dieser besondere Knoten soll zu einem Streitwagen des Gottes Zeus gehört haben, dessen Zugjoch durch ineinander verknotete Seile mit der Deichsel verbunden war. Ein Orakel, also eine göttliche Offenbarung, hatte zuvor vorhergesagt, dass nur derjenige die Herrschaft über Asien erlangte, der den Knoten lösen könne. Noch heute versteht man unter der Redewendung "den Gordischen Knoten durchschlagen" die Auflösung eines kniffligen Problems mithilfe von ungewöhnlichen Mitteln. 333 vor Christus besiegte Alexander schließlich in der Schlacht bei Issos das persische Heer, obwohl dieses zahlenmäßig überlegen war. Der Perserkönig Dareios III. floh Hals über Kopf und ließ seine Soldaten im Stich. Darauf nimmt auch die bekannte Eselsbrücke "Drei-drei-drei - Issos Keilerei" Bezug.

Alexander zieht nach Ägypten und Persien

In der Schlacht von Gaugamela wurden Streitwagen eingesetzt, an deren Achsen scharfe Klingen montiert waren. (Quelle: Wikimedia Commons)

Nach dem Sieg über Dareios III. eroberte Alexander Syrien und Palästina und zog 332 vor Christus im alten Ägypten ein, wo der persische Stadthalter sich kampflos ergab. Ägypten feierte den Feldherrn als großen Befreier und ernannte ihn zum Pharao und zum Sohn des ägyptischen Sonnengottes Re. Alexander gründete zahlreiche Städte, darunter die nach ihm benannte Stadt "Alexandria". Bei einem Besuch der Oase Siwa wurde ihm im Orakel des Gottes Amon seine göttliche Herkunft bestätigt, was sein Vorhaben, seinen Feldzug fortzusetzen, bekräftigte. Nachdem Alexander Mesopotamien durchquert hatte, erreichte der Feldzug 331 vor Christus bei der Ebene Gaugamela (heute im nördlichen Irak), 450 Kilometer nördlich von Babylon, seinen Höhepunkt.

Diesmal war der Perserkönig Dareios besser gerüstet. Mit 200.000 Fußsoldaten und 40.000 Reitern, indischen Elefanten sowie 200 Streitwagen mit Schwertern an Joch und Wagenachse waren die Perser gut auf Alexander vorbereitet. Dieser hatte seinem Feind lediglich 40.000 Fußsoldaten und 7.000 Reiter entgegenzusetzen. Sein Heer bestand jedoch aus gut ausgebildeten Berufskämpfern und einer bereits unter Philipp erprobten Phalanx (einer Kampfformation), die wegen ihrer langen Spieße von Weitem an ein Stachelschwein erinnerte. Die Ausrüstung bestand aus Helm, Panzer, Kurzschwert, Schild und einer über fünf Meter langen Stoßlanze (Sarissa), mit der die Soldaten relativ beweglich waren. Auch diesmal brachte Alexanders Reiterabteilung (die so genannte Hetairenreiterei) durch eine riskante Attacke ins Zentrum des persischen Heeres die Entscheidung. Wie schon beim letzten Mal ergriff Dareios die Flucht und Alexander rief sich zum Herrscher von Asien aus. Kurz darauf zog er in Babylon und Susa ein und ließ sich nach der Ermordung des Dareios durch dessen Statthalter Bessos zum neuen Großkönig von Persien ausrufen.

Bis ans Ende der Welt

Der Philosoph Plutarch berichtete von einer Begegnung zwischen Alexander dem Großen und Diogenes. Als Alexander ihm einen Wunsch erfüllen wollte, antwortete Diogenes: "Geh mir ein wenig aus der Sonne". Alexanders Kommentar: "Wäre ich nicht Alexander, wollte ich Diogenes sein." (Quelle: Wikimedia Commons)

Doch der Titel des Großkönigs stellte den ruhelosen Alexander nicht zufrieden. Nachdem er 330 vor Christus Persepolis, eine der persischen Hauptstädte, aus Rache für die Zerstörung der Akropolis durch die Perser niedergebrannt hatte, unterwarf er bis 327 vor Christus das restliche Persien. Schließlich heiratete er die 13-Jährige baktrische Prinzessin Roxane und versuchte unter Protest der Makedonier das persische Hofzeremoniell einzuführen - alle Vorgänge am Hof sollten also nach persischen Bräuchen vonstattengehen. Dabei verlangte er von seinen Untertanen, dass sie sich ihm als Zeichen der Unterwerfung zu Füßen warfen (man nennt das auch "Proskynese"). Darüber hinaus begann Alexander Unmengen von Alkohol zu trinken, was ihn unberechenbar und streitlustig machte. Hinrichtungen waren an der Tagesordnung und die Makedonier begehrten mehrfach auf, was weitere Hinrichtungen zur Folge hatte.

Nach mehreren blutigen Auseinandersetzungen mit den Gebirgsvölkern Ostirans und Afghanistans erreichte Alexander schließlich Indien, wo er 327 vor Christus gegen den indischen König Poros und dessen Kriegselefanten siegte. Damit konnte er seinem Lehrer Aristoteles beweisen, dass das "Ende der Welt" nicht am Fluss Indus lag und danach nur noch "Okeanos", das "Große Meer" folgte. Die Welt ging noch ein ganzes Stück weiter, doch Alexanders Truppen waren nicht mehr bereit, ihrem Feldherrn weiter zu folgen. Indien mit seinen unbekannten Tieren und Pflanzen war ihnen unheimlich, der Monsunregen ließ ihre Waffen rosten und eine allgemeine Kriegsmüdigkeit machte sich breit. Alexander befahl den Rückzug, bei dem das Heer immer wieder von indischen Truppen angegriffen wurde. Bei einem der Gefechte bekam Alexander einen Pfeil in die Lunge, von dem er sich nie mehr wirklich erholen sollte. Bei dem Marsch durch die Gedrosische Wüste starben viele seiner Soldaten an Erschöpfung oder Wassermangel.

Alexanders letzte Jahre

Darstellung des Leichenzugs des Herrschers Alexander der Große (Quelle: Wikimedia Commons)

324 vor Christus fand in der Stadt Susa eine Massenhochzeit zwischen Makedoniern und Iranerinnen nach persischem Ritual statt. Selbst Alexander, der bereits mit Roxane verheiratet war, heiratete Stateira, eine Tochter des Dareios, und Parysatis, eine persische Adlige. Damit wollte Alexander ein Zusammenwachsen zwischen Persern und Makedoniern erreichen. Darüber hinaus schickte er zahlreiche makedonische und griechische Soldaten zurück nach Griechenland, während er persische Soldaten ins Heer aufnahm. Er ernannte seinen Freund Hephaistion zum "Wesir", eine Art Minister, und bewies mit diesem "ungriechischen" Titel aufs Neue seine Vorliebe für die persische Kultur. 323 vor Christus kehrte Alexander nach Babylon zurück und begann, weitere Feldzüge zu planen. Er kümmerte sich um die Verwaltung seines Reiches und führte eine einheitliche Währung ein. Griechisch wurde zur Einheitssprache erklärt.

Während eines Trinkgelages im Mai 323 vor Christus erkrankte Alexander schließlich an einem unbekannten Fieber, das Anfang Juni zu seinem Tod führte. Er war gerade einmal 33 Jahre alt. Sein Leichnam wurde mumifiziert und zwei Jahre später in einem goldenen Sarkophag nach Ägypten überführt. Die Grabstätte von Alexander dem Großen ist allerdings bis heute nicht gefunden worden. Nach seinem Tod bekam Roxane einen Sohn, den sie ebenfalls Alexander nannte. Er war der einzige rechtmäßige Nachfahre Alexanders, wurde jedoch bereits als Kind ermordet. Ohne seinen starken Herrscher zerfiel das Weltreich Alexanders schnell. Die darauf folgenden Jahre gingen als "hellenistische Epoche" in die Geschichte ein, in der die Kultur der alten Griechen vorherrschend war. 

Die griechische Kultur dominierte nach den Eroberungen Alexanders des Großen in Syrien, Ägypten und Makedonien. (Quelle: Wikipedia)

Durch die Eroberungszüge Alexanders des Großen (356-323 vor Christus), verlor Athen seine bedeutende Stellung. Im Zeitalter des so genannten "Hellenismus" war die griechische Kultur schließlich in den drei großen hellenistischen Reichen, nämlich in Ägypten, Syrien und Makedonien, vorherrschend.

Die Reiche wurden jedoch später von den Römern erobert, die seit etwa 50 vor Christus die Führungsrolle übernahmen. In der Spätantike waren dann die lateinische Sprache und die römische Kultur dominierend. Was jedoch entscheidend ist: Auch Rom war zuvor eine Provinz griechischer Kultur gewesen - diese hatte also die römische entscheidend geprägt. So einflussreich, wie die griechische Kultur auf kommende Kulturen war, kann man sich nur schwer vorstellen, wie unser Leben heute aussehen würde, hätte es die alten Griechen nicht gegeben.

 

 

Auf dieser Karte kann man anhand der Jahreszahlen verfolgen, wann Alexander der Große welche Landstriche erobert hat. (Quelle: Wikimedia Commons)

Machtgewinn Roms

Die griechische Kultur dominierte nach den Eroberungen Alexanders des Großen in Syrien, Ägypten und Makedonien. (Quelle: Wikipedia)

Durch die Eroberungszüge Alexanders des Großen (356-323 vor Christus), damaliger König von Makedonien, verlor Athen seine bedeutende Stellung. Im Zeitalter des so genannten "Hellenismus" war die griechische Kultur schließlich in den drei großen hellenistischen Reichen, nämlich in Ägypten, Syrien und Makedonien, vorherrschend.

Die Reiche wurden jedoch später von den Römern erobert, die seit etwa 50 vor Christus die Führungsrolle übernahmen. In der Spätantike waren dann die lateinische Sprache und die römische Kultur dominierend. Was jedoch entscheidend ist: Auch Rom war zuvor eine Provinz griechischer Kultur gewesen - diese hatte also die römische entscheidend geprägt. So einflussreich, wie die griechische Kultur auf kommende Kulturen war, kann man sich nur schwer vorstellen, wie unser Leben heute aussehen würde, hätte es die alten Griechen nicht gegeben.

 

Anfang der Philosophie

Landkarte der Mythologien der Welt.

 

Weisheiten und Lehren aus anderen Kulturen.

Konfuzius war ein chinesischer Gelehrter, der im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. lebte. Er lehrte die Bedeutung von Moral, Bildung, Harmonie und Ordnung in der Gesellschaft. Er glaubte, dass jeder Mensch von Natur aus gut sei und sich durch lebenslanges Lernen verbessern könne. Er sah den „Edlen“ (jūnzĭ, 君子) als das Ideal eines moralisch guten Menschen an. Die Kernaussagen von Konfuzius sind in den „Gesprächen des Konfuzius“ (Lúnyǔ, 論語) zusammengefasst, die von seinen Schülern aufgezeichnet wurden. Sie basieren auf vier Grundlagen: 3

  • Humanität (rén, 仁): die Tugend der Nächstenliebe, Güte und Mitgefühl
  • Rechtschaffenheit (yì, 義): die Tugend der Gerechtigkeit, Pflicht und Loyalität
  • Kindespietät (xiào, 孝): die Tugend der Ehrerbietung und Respekt gegenüber den Eltern und Ahnen
  • Riten (lǐ, 禮): die Tugend der Höflichkeit, Etikette und Zeremonie

Konfuzius sagte: „Der Edle Mensch ist nicht ein Werkzeug.“ (Lúnyǔ, II,12) Er meinte damit, dass der Edle nicht nur blind Befehlen folgt, sondern selbstständig denkt und handelt. Er sagte auch: „Lernen ohne zu denken ist vergeblich, denken ohne zu lernen ist gefährlich.“ (Lúnyǔ, II,15) Er ermutigte seine Schüler, Fragen zu stellen, zu diskutieren und zu reflektieren.

Buddhismus 500 vor Chr. Die Kernaussagen des Buddhismus sind in den sogenannten Vier Edlen Wahrheiten zusammengefasst. Sie lauten wie folgt1:

  • Die erste edle Wahrheit ist die Wahrheit vom Leiden. Sie besagt, dass alles Dasein mit Leiden verbunden ist, das aus Unzufriedenheit, Anhaftung, Unwissenheit und Vergänglichkeit entsteht.
  • Die zweite edle Wahrheit ist die Wahrheit von der Ursache des Leidens. Sie besagt, dass das Leiden durch das Begehren nach sinnlichen Genüssen, nach Dasein und nach Nicht-Dasein verursacht wird.
  • Die dritte edle Wahrheit ist die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens. Sie besagt, dass das Leiden aufhört, wenn das Begehren aufhört.
  • Die vierte edle Wahrheit ist die Wahrheit vom Weg zur Aufhebung des Leidens. Sie besagt, dass es einen achtfachen Pfad gibt, der zu Weisheit, Ethik und Meditation führt und das Leiden beendet.

Wie auch Hinduismus und Taoismus ist Buddhas Lehre eine Erfahrungsreligion. Ziel ist die Entwicklung des eigenen Geistes, die "Buddha-Natur" zu erlangen. Damit ist gemeint, dass in jedem Menschen die Fähigkeit zur Erleuchtung bereits vorhanden ist. Der Weg dorthin führt über Selbstständigkeit und Eigenverantwortung des Menschen.

Im Buddhismus gibt es daher wenig Vorschriften von außen. Buddhas Belehrungen sollen bewusst hinterfragt und durch die eigenen Erfahrung überprüft werden. "Triffst Du Buddha, töte ihn", lautet ein berühmtes Zitat, das dies ausdrückt.

Der Hinduismus ist eine der ältesten und vielfältigsten Weltreligionen, die vor allem in Indien verbreitet ist. Er hat keine eindeutige Gründungsperson oder ein einheitliches Glaubensbekenntnis, sondern besteht aus vielen verschiedenen Strömungen, Traditionen und Göttern. Die Anfänge des Hinduismus gehen bis auf die Indus-Kultur der Bronzezeit zurück (ca. 2500–1500 v. Chr.).  Aus der Steinzeit ist leider fast nichts bekannt. Der Glaube der Völker rund um den indischen Fluss "Indus" wies bereits viele Elemente auf, die man im heutigen Hinduismus findet.  Die heilige Schrift der Veden: Die "Veden" (auch der "Veda") bedeuten übersetzt "Wissen". Diese heilige Schrift ist die älteste Textsammlung indischer religiöser Texte, die heute erhalten ist. Sie wurde früher auswendig gelernt und mündlich sehr akkurat weitergetragen. Ab dem 5. Jahrhundert gab es wahrscheinlich vereinzelt auch schriftliche Aufzeichnungen.

Einige der wichtigsten Kernaussagen des Hinduismus sind:

  • Die Existenz eines ewigen, allumfassenden und transzendenten Prinzips, das als Brahman bezeichnet wird. Brahman ist die Quelle und das Ziel aller Existenz und kann in verschiedenen Formen und Namen verehrt werden.
  • Die Anerkennung der Vielfalt der göttlichen Manifestationen, die als Deva (Götter) oder Devi (Göttinnen) bekannt sind. Die beliebtesten Gottheiten sind Vishnu, Shiva und Shakti, die jeweils viele Aspekte und Inkarnationen haben.
  • Die Annahme des Gesetzes von Karma, das besagt, dass jede Handlung eine Folge hat, die sich auf das Schicksal des Individuums auswirkt. Karma bestimmt auch die Wiedergeburt (Samsara) in verschiedenen Lebensformen, die von der Reinheit oder Unreinheit der Taten abhängen.
  • Die Suche nach der Befreiung (Moksha) aus dem Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt, die durch verschiedene Wege erreicht werden kann, wie z.B. ethisches Handeln (Dharma), Hingabe (Bhakti), Erkenntnis (Jnana) oder Meditation (Yoga).
  • Die Achtung vor der Heiligkeit des Lebens, die sich in der Gewaltlosigkeit (Ahimsa), der Vegetarismus, der Tierliebe und dem Umweltschutz ausdrückt.
  • Die Beachtung der sozialen Ordnung (Varna), die die Menschen in vier Hauptklassen einteilt: Brahmanen (Priester und Gelehrte), Kshatriyas (Krieger und Herrscher), Vaishyas (Händler und Bauern) und Shudras (Diener und Arbeiter). Darüber hinaus gibt es die sogenannten Unberührbaren (Dalits), die als außerhalb des Systems stehend angesehen werden.
  • Die Wertschätzung der kulturellen Vielfalt, die sich in der Kunst, der Literatur, der Musik, der Architektur, der Philosophie und den Festen des Hinduismus widerspiegelt.

Wenn du mehr über den Hinduismus erfahren möchtest, kannst du dir einige der folgenden Webseiten ansehen:

Die Geschichte der Philosophie 

Das Wort Philosophie wurde wohl durch den Griechen Thales von Milet (624 bis 546 vor Christus) kreiert. "Philosophie" heißt wörtlich übersetzt nichts anderes als "Liebe zur Weisheit" ("philia" bedeutet "Liebe", "sophia" bedeutet "Weisheit"). 

Bevor die ersten griechischen Philosophen die Bühne der Weltgeschichte betraten, gab es zwei bedeutende und umfangreiche Schriftzeugnisse aus der Zeit um 800 vor Christus, in denen man den Ursprung der europäischen Geistesgeschichte schlechthin sieht: die "Ilias" (sie erzählt vom "Trojanischen Krieg", in dem die Griechen die Stadt Troja erobern und zerstören) und die "Odyssee" (sie erzählt von der abenteuerlichen Heimkehr des griechischen Helden Odysseus nach dem Trojanischen Krieg). Als ihr Urheber gilt der blinde Dichter Homer, deshalb spricht man auch von den "homerischen Epen". "Epen" ist die Mehrzahl von "Epos", dieser Begriff steht für eine dichterische Erzählung.

Ein weiterer bedeutender Text über die griechische Mythologie stammt von dem im achten vorchristlichen Jahrhundert geborenen Dichter Hesiod - lange Zeit hatte man den griechischen Mythos zuvor nur mündlich weitergegeben. Sein Werk, die so genannte "Theogonie", beschreibt die Entstehung der Welt und der Götter - wörtlich übersetzt bedeutet "Theogonie" soviel wie "Göttergeburt". Demnach ist die Welt aus dem Chaos entstanden - die Götter der "Hellenen" (so nannten sich die Griechen) mit ihrem höchsten Gott Zeus gingen schließlich siegreich aus dem Kampf mit dem alten Göttergeschlecht der "Titanen" hervor.

Die homerischen Epen verkörperten das mythische Weltbild der alten Griechen - die Geschicke der Menschen wurden hier von den übermächtigen Göttern gelenkt, die auf dem Berg Olymp wohnten. Die Vorsokratiker, also alle vor Sokrates lebenden und wirkenden griechischen Philosophen, setzten den homerischen Epen und Hesiods Götterwelt in der Zeit zwischen 600 und 400 vor Christus ihre "Naturphilosophie" entgegen - in der Geschichtsschreibung gilt diese Phase als Beginn der europäischen Philosophie.

Kann man wirklich sagen, dass die Geschichte der Philosophie zu einem bestimmten Zeitpunkt und an einem bestimmten Ort ihren Anfang nahm? "Ja!", sagen manche, und sehen in den alten Griechen in der Zeit ab dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert die Erfinder zumindest der europäischen Philosophie. Berühmt sind heute vor allem drei griechische Philosophen der Antike, nämlich Sokrates, Platon und Aristoteles - die älteren Philosophen nennt man verallgemeinernd einfach "Vorsokratiker".
Die Eule der Göttin Athene symbolisierte im alten Griechenland die Weisheit - Philosophie verstand man als Streben nach Weisheit. (Quelle: Wikipedia)

Die älteren und oft nur mündlich überlieferten Weltbilder der Menschen wurden später auch als "Mythos" bezeichnet und dem "Logos" der Philosophie gegenübergestellt - beide Begriffe stammen aus dem Altgriechischen und eignen sich gut, um die "Geburt" der Philosophie nachzuzeichnen. "Mythos" bedeutet wörtlich übersetzt soviel wie "Erzählung", "Logos" hingegen benennt die geschriebene Rede und darüber hinaus allgemein die Vernunft. Auch das im Deutschen geläufige Wort "Logik" leitet sich von "Logos" ab.

Von den alten Mythen nimmt man an, dass sie die Wirklichkeit der Menschen zwar beschreiben konnten, ihr aber nicht mit "wissenschaftlicher Methode" auf den Grund gingen. Dem philosophischen Logos hingegen traut man zu, die menschliche Wahrnehmung der Wirklichkeit kritisch hinterfragt zu haben. Es geht also um eine ganz neue Einstellung des Menschen seiner Umwelt und sich selbst gegenüber. Durch diese neue Perspektive gewann der nach "Wahrheit" strebende Mensch neue Einsichten - "Philosophie" heißt wörtlich übersetzt nichts anderes als "Liebe zur Weisheit" ("philia" bedeutet "Liebe", "sophia" bedeutet "Weisheit"). Der Anspruch der Philosophie ist es, das eigene Selbst- und Weltbild einer kritischen Prüfung zu unterziehen.

Beginn der Philosophie in Griechenland

Thales von Milet: Er glaubte, dass der Grundbaustein der Welt das Wasser sei. Er hielt also etwas Stoffliches für das Wesentliche der Dinge, in der Philosophie nennt man diese Perspektive "Materialismus". (Quelle: Wikipedia)

Die ersten Vorsokratiker lebten an den griechisch besiedelten Küsten des Ägäischen Meeres - heute sind diese Gegenden teils griechisch und teils türkisch. (Damals war Griechenland in verschiedene Stadtstaaten aufgeteilt, die auch immer wieder miteinander in Konflikt gerieten.) Besonders die durch Handel reich gewordene Hafenstadt Milet gilt als eine Wiege der frühen griechischen Philosophie. Das Interesse der Vorsokratiker galt zunächst einmal der Natur, weshalb sie auch als "Naturphilosophen" oder "Kosmologen" bezeichnet wurden - "Kosmos" bedeutet "Ordnung der Welt".

Allgemein ging es darum, die Vorgänge in der Natur zu verstehen und zu erklären. In unterschiedlicher Weise wurden die Naturvorgänge auf "Urelemente" und "Prinzipien" zurückgeführt - ein Prinzip ist dasjenige, aus dem etwas anderes seinen Ursprung hat. So glaubte man zum Beispiel, dass ein einzelner Stoff wie das Wasser (bei Thales, 624 bis 546 vor Christus), das Feuer (bei Heraklit, 535 bis 475 vor Christus) oder die Luft (bei Anaximenes, 585 bis 524 vor Christus) der Kern für alles in der Natur sich Offenbarende sei. Auch Anaximander (611 bis 546 vor Christus) war ein bedeutender früher Philosoph - er stellte sich als Antriebskraft der Welt einen unsichtbaren und Bewusstsein besitzenden Stoff vor, den er "Apeiron" nannte.

Heraklit lehrte, dass die Natur und das Weltgeschehen - also das ganze "Sein" - sich in ständigem Wandel befindet. Man könnte bei Heraklit und seinen Anhängern vom Grundprinzip des "Werdens" sprechen. Die Gegenposition nahm der Philosoph Parmenides (520 bis 450 vor Christus) ein - bei ihm ist das eigentliche Sein unwandelbar, das Werden bloß eine Illusion. (Bei Platon werden diese beiden Positionen später kombiniert - er nahm einfach an, dass es zwei Welten gibt: die wandelbare Welt der "Erscheinungen" und die unwandelbare Welt der "Ideen".) Die für die frühen Vorsokratiker typische Vorstellung, dass sich alles in der Welt nur aus einem Element zusammensetzt oder aber nur einem Prinzip folgt, bezeichnet man auch als "Monismus" - "monos" ist ein Wort aus dem Griechischen und bedeutet "einzig".

Die Schule der Pythagoreer

Die Pythagoreer entdeckten die Ordnung der Mathematik in der Natur wieder, in der Philosophie ordnet man ihre Perspektive dem "Idealismus" zu. Abbildung: Die veränderte Größe von Glocken führt in gleichem Verhältnis zu veränderten Tonhöhen. (Quelle: Wikipedia)

 

Ein radikaler Neuansatz erfolgte im griechischen Siedlungsraum in Süditalien durch die "Pythagoreische Schule", benannt nach ihrem Begründer, dem Philosophen Pythagoras von Samos. Für die bestimmende Kraft innerhalb der Natur hielt man hier etwas, das selbst überhaupt nicht Teil der materiellen Welt ist, nämlich die Zahl. Pythagoras lebte von ungefähr 570 bis 510 vor Christus.

Die Zahl symbolisierte für die Pythagoreer so etwas wie ein geistiges Prinzip, das allen Naturerscheinungen zugrunde liegt. Die materielle Wirklichkeit folgt demnach einem kosmischen Ordnungsprinzip, und dieses wird sichtbar und nachvollziehbar in der Zahl und in der Mathematik. Die Pythagoreer verknüpften ihre philosophische Erkenntnis übrigens mit einer bestimmten Lebensform - sie lehnten den Verzehr von Fleisch ab, glaubten an die Wiedergeburt und sahen Männer und Frauen als gleichberechtigt an.

Bei den Pythagoreern zeigt sich die in der Philosophie sehr beliebte Unterscheidung zwischen "offensichtlicher" Wirklichkeit (auf Griechisch "phenomenon") und "wahrhaftiger" Wirklichkeit (auf Griechisch "noumenon"). Die verschiedenen philosophischen Schulen sahen in der "wahrhaftigen" Wirklichkeit entweder etwas Körperliches (dann spricht man von "Materialismus") oder etwas Geistiges (dann spricht man von "Idealismus"). Noch heute werden gegensätzliche philosophische Positionen oft entweder dem materialistischen oder dem idealistischen Lager zugerechnet.

Demokrits Atomlehre

Der Materialist Demokrit mutet sehr modern an: Er stellte sich die Welt aufgebaut aus einzelnen Atomen vor. Wenn wir etwas empfinden, dann ist der Grund dafür laut ihm die gegenseitige Berührung von Atomen. (Quelle: Wikipedia)

 

Die Vorstellung von Atomen, aus denen die ganze Welt zusammengesetzt ist, stammte ursprünglich von einem Philosophen namens Leukippos - dieser glaubte sogar, dass auch die menschliche Seele aus "Seelenatomen" aufgebaut sei. Sein Schüler Demokrit von Abdera (460 bis 371 vor Christus) nahm sich den Atomgedanken zum Grundsatz und gründete auf ihm ein ganzes philosophisches System.

Demokrit stellte die Theorie auf, dass die menschlichen Empfindungen dadurch zustande kämen, dass Atome die Sinnesorgane berührten - ein für die damalige Zeit erstaunlicher Gedanke. Die späteren materialistischen Naturforscher behaupteten nichts anderes. Die Welt im Ganzen hielt Demokrit für unzerstörbar, weil sie ja höchstens in die einzelnen Atome zerlegt werden könne. Die verschiedenen Atome - rund, glatt, krumm oder wie auch immer geformt - und das jeweilige Mengenverhältnis waren für ihn dafür verantwortlich, welche Beschaffenheit ein Stoff jeweils besitzt.

Es gab für Demokrit auch keine Götter, welche die Welt erschaffen haben könnten - seiner Weltsicht nach gehen die Atome den Naturgesetzen gemäß für alle Ewigkeit Verbindungen miteinander ein, die dann eben auch immer wieder gelöst werden (müssen). Demokrit sah die Lebenseinstellung der Menschen ("Ethik") von seinen Erkenntnissen berührt - sein Ideal war die Gelassenheit ("Ataraxie"), zu der ein Mensch gelangt, der sich von allen "falschen" Hoffnungen, wie sie sich zum Beispiel in der Religion äußern, frei gemacht hat.

Philosophie als Beruf: Die Sophisten

Der Philosoph Platon, dargestellt vom mittelalterlichen Maler Raffael: Die Sophisten tauchen in den von Platon verfassten Dialogen immer wieder als Gesprächspartner des Sokrates auf. (Quelle: Wikipedia)

 

Die Sophisten waren eine Gruppe von Philosophen, die in der späteren Geschichtsschreibung oft eher negativ gesehen wurden. Das liegt daran, dass die ersten wirklich berühmten Philosophen Sokrates und Platon in ihnen ein Feindbild sahen. Das meiste, was von den Sophisten überliefert ist, stammt aber aus den Schriften Platons.

Im Wort "Sophist" steckt wie auch im Wort "Philosophie" das Wortelement "sophia", das soviel wie "Weisheit" bedeutet. Der Philosoph ist der Überbringer dieser Weisheit, also ein Lehrer. In der Tat waren die Sophisten ausgebildete Philosophen, die ihre Dienste gegen Geld anboten.

Gerade darin sah Platon später etwas Problematisches - er kritisierte, dass es bei den Sophisten nicht mehr um die Erkenntnis selbst ginge, sondern vielmehr um den Schein. Die Sophisten unterwiesen ihre Schüler in der Kunst der Rede ("Rhetorik"). Platon verstand das so: Derjenige, der besser argumentieren kann, hat Recht - egal ob seine Erkenntnis "wahrhaftig" ist oder nicht. Wer im alten Griechenland die Kunst der Rede beherrschte, konnte auf eine erfolgreiche Karriere hoffen. Deshalb waren die Sophisten beliebte Dienstleister auch bei denen, die vor allem an Macht und Ansehen interessiert waren.

Die Sophisten unterschieden sich von den älteren Vorsokratikern dadurch, dass sie vor allem das menschliche Wesen zu ihrem Untersuchungsgegenstand machten - "Der Mensch ist das Maß aller Dinge", soll der berühmte Sophist Protagoras gesagt haben. Die Lehren der Sophisten kreisten vor allem um Politik und Ethik, an der Naturphilosophie waren sie weniger interessiert als ihre philosophischen Vorgänger. Die Wahrheit war in ihren Augen etwas mit dem Standpunkt des Menschen sich Wandelndes, wohingegen die älteren Vorsokratiker und auch ihr späterer "Gegner" Platon darin etwas Absolutes sahen.

Kluge Denker und weise Philosophen, die Götterwelt des Olymps, die Akropolis in Athen... Würde man alles aufzählen, was einem zum antiken Griechenland einfällt, käme eine ganz schön lange Liste zusammen. Schließlich hatten die alten Griechen großen Einfluss auf spätere Kulturen, auch auf unsere. Was war das Besondere an der griechischen Kultur, in welchen Bereichen hat sie uns geprägt und was machte das Leben der Griechen aus?

 
Überreste des Poseidontempels auf der griechischen Halbinsel Attika (Quelle: Fotograf: Bildpixel | Pixelio.de)

Eigentlich ist es eine Verallgemeinerung, wenn man heutzutage von "den alten Griechen" spricht. Denn sie lebten gar nicht alle in einem großen Land wie es heute zum Beispiel in Ländern wie Frankreich oder Deutschland der Fall ist, sondern in vielen kleinen Ländern. Das Zentrum jedes Landes bildete die so genannte "Polis" - das war eine Art Stadtstaat.

Vergleichen könnte man die damaligen Stadtstaaten mit den deutschen Städten Bremen und Hamburg, die nicht nur einfache Städte, sondern gleichzeitig auch Bundesländer sind. Diese Stadtstaaten hatten oft Streitigkeiten miteinander, es wurden auch nicht selten Kriege geführt. Aber sie hatten auch sehr viel gemeinsam, denn sie sprachen dieselbe Sprache, benutzten dieselbe Schrift und sie beteten zu den gleichen Göttern.

Die Demokratie als "Erfindung der Griechen"

Auf dem Bild ist die berühmte Akropolis von Athen zu sehen. (Quelle: Wikipedia)

Am Anfang hatten alle Stadtstaaten der Griechen noch Könige, es herrschte also eine Monarchie (das ist die Herrschaft eines Einzelnen). Aber nach und nach setzte sich in allen Königreichen mit Ausnahme von Sparta und seinen Verbündeten die Demokratie durch. Das Wort "Demokratie" bedeutet soviel wie "Herrschaft des Volkes".

Bei uns ist es selbstverständlich, dass Frauen und Männer wahlberechtigt sind. Im alten Griechenland berieten nur alle freien Männer über die wichtigen Angelegenheiten im Staat. Sklaven und Frauen durften nicht mitbestimmen. Betreffend der Politik hatten die alten Griechen also eine ziemlich enge Vorstellung davon, wer zum Volk gehörte und wer nicht. Das ändert aber nichts daran, dass das Staatssystem der Demokratie eine Erfindung der alten Griechen war, die sich bis heute weiterentwickelt und in vielen Ländern der Erde durchgesetzt hat.

Große Philosophen, Denker und Dichter

Der berühmte griechische Philosoph Platon (links) mit seinem Schüler Aristoteles (Quelle: Wikipedia)

Aber die Demokratie ist bei Weitem nicht die einzige Erfindung, für die die alten Griechen berühmt sind und die bis heute nachwirkt. Die Griechen waren zum Beispiel die Vorreiter der Theaterkunst und natürlich die Begründer der Olympischen Spiele, die damals abgehalten wurden, um griechische Götter zu ehren. Viele Griechen haben ihre Gedanken und Errungenschaften schriftlich festgehalten und konnten deshalb großen Einfluss auf spätere Kulturen nehmen. Dazu gehört zum Beispiel der Philosoph und Mathematiker Pythagoras, dessen Namen noch heute jeder Mathe-Schüler kennen dürfte.

Auf die Gedanken und Lehren des bedeutenden Philosophen Sokrates (469-399 v. Chr.) und dessen Schüler Platon (ca. 428-348 v. Chr.) bauen viele spätere Philosophien auf, sie werden heute wie damals diskutiert. Der berühmte Philosoph Aristoteles, der von 384 bis 328 vor Christus lebte, war wiederum ein Schüler Platons. Er kam im Alter von 17 Jahren nach Athen, dem damaligen Zentrum der Philosophie, und trat in Platons Akademie ein. Aristoteles hat nicht nur die Philosophie, sondern viele weitere wissenschaftliche Disziplinen wie Logik, Ethik, Dichtkunst, Physik oder Staatslehre maßgeblich beeinflusst. Und auch die großen Werke Homers, dem "ersten Dichter des Abendlandes", werden nach wie vor gelesen und bewundert.

Das griechische Alphabet

Büste des griechischen Philosophen Aristoteles (Quelle: Wikipedia)

Ebenfalls wichtig und einflussreich war die Schrift der Griechen. Sie war tatsächlich die erste Schrift, die man so schreiben konnte, wie man sie sprach, weil jeder Laut einem eigenen Buchstaben entsprach. Es gab sowohl Buchstaben für Vokale (heute A, E, I, O, U) als auch für Konsonanten (zum Beispiel B, R, S, T und so weiter). Man konnte die Schrift also genauso lernen und anwenden, wie es uns auch bei unserer heutigen Schrift möglich ist.

Andere Völker nahmen sich die griechische Schrift zum Vorbild, wie zum Beispiel die Römer. Sie wandelten die Buchstaben ab, aber das Prinzip blieb dasselbe - bis heute, denn wir benutzen noch immer die römischen Buchstaben. In der Wissenschaft, zum Beispiel in der Mathematik, werden allerdings heute noch oft griechische Buchstaben verwendet.

 

Eroberungen Alexanders des Großen und Machtgewinn Roms

Die griechische Kultur dominierte nach den Eroberungen Alexanders des Großen in Syrien, Ägypten und Makedonien. (Quelle: Wikipedia)

Durch die Eroberungszüge Alexanders des Großen (356-323 vor Christus), damaliger König von Makedonien, verlor Athen seine bedeutende Stellung. Im Zeitalter des so genannten "Hellenismus" war die griechische Kultur schließlich in den drei großen hellenistischen Reichen, nämlich in Ägypten, Syrien und Makedonien, vorherrschend.

Die Reiche wurden jedoch später von den Römern erobert, die seit etwa 50 vor Christus die Führungsrolle übernahmen. In der Spätantike waren dann die lateinische Sprache und die römische Kultur dominierend. Was jedoch entscheidend ist: Auch Rom war zuvor eine Provinz griechischer Kultur gewesen - diese hatte also die römische entscheidend geprägt. So einflussreich, wie die griechische Kultur auf kommende Kulturen war, kann man sich nur schwer vorstellen, wie unser Leben heute aussehen würde, hätte es die alten Griechen nicht gegeben.

 

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Während sich die meisten Menschen damit zufrieden geben, zu glauben, möchten die Philosophen wissen. Doch um zu wissen, muss man urteilen, Kritik üben, abwägen, ausschliessen, sich etwas vorstellen können. Kurz, man muss geistige Arbeit leisten, die sich die Religionen und Ideologien ersparen. Während die Wissenschaft versucht, eine gemeinsame, allgemein gültige Lösung für jedes einzelne Problem herauszufinden, splittert sich die Philosophie in eine Vielzahl verschiedener , sogar widersprüchlicher Schulen und Strömungen aus. Jeder Philosoph steht für einen einzelnen Standpunkt. Die Lösung hängt immer vom Standpunkt des Betrachters ab. 

Durch die Philosophie (= Suche nach Weisheit, Liebe der Weisheit) die Leidenschaft sich zu wundern, verstehst du das Leben, dich selbst und den Sinn hinter den Ereignissen. Sie gibt dir mehr Bewusstsein und Tiefe im Alltag. Aussage von Pythagoras, Vorsokratiker Philo = lieben, shophia = Weisheit.
Praktische Philosophie ermöglicht dir, mit konkreten Handwerkszeugen ein aktiver Gestalter von dir und deinem Umfelds zu sein – mit Verantwortung für dich selbst, andere Menschen und die Umwelt. Ein Philosoph ist jemand der noch staunen kann. 

Das Wort Philosophie stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich „Liebe zur Weisheit“ die Leidenschaft sich zu wundern, verstehst du das Leben, dich selbst und den Sinn hinter den Ereignissen. Sie gibt dir mehr Bewusstsein und Tiefe im Alltag. Aussage von Pythagoras, Vorsokratiker . Es setzt sich zusammen aus den Wörtern philos (Freund, Liebhaber) und sophia (Wissenschaft, Weisheit) 1. Der Begriff wurde vermutlich zuerst von Pythagoras verwendet, einem griechischen Mathematiker und Philosophen, der im 6. Jahrhundert v. Chr. lebte 2. Die Philosophie ist eine Wissenschaft, die sich mit den grundlegenden Fragen des Seins, des Denkens, des Handelns und der Erkenntnis beschäftigt. Sie versucht, die Welt und die menschliche Existenz zu ergründen, zu deuten und zu verstehen. Die Philosophie hat viele verschiedene Disziplinen und Richtungen hervorgebracht, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Wirklichkeit befassen. Einige Beispiele sind die Logik, die Ethik, die Metaphysik, die Erkenntnistheorie, die Sprachphilosophie, die Politische Philosophie und die Philosophie des Geistes 1. Die Philosophie hat eine lange und vielfältige Geschichte, die von verschiedenen Kulturen und Epochen geprägt wurde. Die westliche Philosophie begann im antiken Griechenland mit den Vorsokratikern, die sich mit der Natur der Dinge auseinandersetzten. Zu den bekanntesten griechischen Philosophen gehören Sokrates, Platon und Aristoteles, die die Grundlagen für viele spätere Denkschulen legten. Die Philosophie entwickelte sich weiter in der römischen Zeit, im Mittelalter, in der Renaissance, in der Aufklärung, in der Moderne und in der Gegenwart. Dabei kam es zu vielen Debatten, Dialogen, Kritiken und Innovationen zwischen verschiedenen Philosophen und Strömungen. Die Philosophie stand auch in einem ständigen Austausch mit Wissenschaften, Religionen, Künsten und gesellschaftlichen Bewegungen 1. Die Philosophie ist also sehr alt, aber auch sehr lebendig und dynamisch, und wirft immer wieder neue Fragen auf und sucht neue Antworten. Sie ist eine Quelle der Inspiration, der Reflexion und der Kreativität für alle, die sich für die großen Rätsel des Lebens interessieren.

 

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Grundsatz: Glaube nichts ohne es selbst geprüft zu haben.