Erleuchtung kann jeder oder erleuchtet und keine Anhnung?

Zum Thema "Erleuchtet sein" und Erleuchtung gibt es sehr unterschiedliche Ansichten. Zwei extreme Ansichten werden hier aufgeführt.

1. Erleuchtung ist ein innerer Zustand, der sich nicht unbedingt im Äußeren zeigt. Erleuchtete Menschen haben jedoch einige gemeinsame Merkmale, die sie von anderen unterscheiden, wie z.B.: 
• Sie sind friedlich und gelassen, weil sie frei von Angst und anderen ungesunden Emotionen sind. 
• Sie haben eine tiefe Einsicht in die Natur des Universums und erkennen die Verbundenheit aller Dinge. 
• Sie haben ihr individuelles Ego überwunden und erfahren eine Verschmelzung mit einer höheren Macht. 
• Sie sind fähig, jenseits der begrenzten Vorstellungen von Gut und Böse, Richtig und Falsch zu sehen und zu denken. 

Erleuchtung ist unabhängig von einer Religion oder einem Glaubenssystem und kann von Menschen aus verschiedenen Kulturen und Epochen erreicht werden. 
Woran erkennt man einen erleuchteten Menschen?  Erleuchtete Menschen sind solche, die ein hohes Maß an spirituellem Bewusstsein und Weisheit erreicht haben. Sie leben in Frieden, Liebe und Harmonie mit sich selbst und der Welt. Es gibt verschiedene Anzeichen, die auf eine erleuchtete Person hinweisen können, wie zum Beispiel:

  • Selbstbewusstsein: Erleuchtete Menschen kennen sich selbst gut und vertrauen ihrer Intuition. Sie sind sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst und akzeptieren sich so, wie sie sind1.
  • Aufgeschlossenheit: Erleuchtete Menschen sind offen für neue Erfahrungen, Perspektiven und Wahrheiten. Sie sind neugierig und lernbereit und lassen sich nicht von Vorurteilen oder Dogmen einschränken1.
  • Demut: Erleuchtete Menschen sind bescheiden und erkennen, dass sie nicht besser oder schlechter sind als andere. Sie sind dankbar für das, was sie haben, und teilen gerne ihr Wissen und ihre Güte mit anderen1.
  • Naturverbundenheit: Erleuchtete Menschen schätzen die Schönheit und das Wunder der Natur. Sie fühlen sich eins mit allem, was existiert, und respektieren das Leben in all seinen Formen1.
  • Zielbewusstsein: Erleuchtete Menschen haben einen klaren Sinn und eine Vision für ihr Leben. Sie folgen ihrer Berufung und nutzen ihre Gaben, um einen positiven Beitrag zur Welt zu leisten1.
  • Freundlichkeit: Erleuchtete Menschen sind freundlich und mitfühlend gegenüber allen Wesen. Sie zeigen Empathie und Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse anderer und helfen ihnen, wenn sie können1.
  • Gelassenheit: Erleuchtete Menschen sind gelassen und ruhig in jeder Situation. Sie lassen sich nicht von negativen Emotionen wie Angst, Wut oder Traurigkeit überwältigen, sondern bewahren ihre innere Balance und Freude1.

Erleuchtung ist ein Prozess, der Zeit, Praxis und Hingabe erfordert. Es ist nicht etwas, das man einfach erreichen oder messen kann, sondern ein Zustand des Seins, den man erleben und pflegen muss. Erleuchtung ist ein Zustand des Geistes, in dem man sich von allem Leiden, Unwissenheit und Anhaftung befreit hat. Erleuchtung ist das Ziel vieler spiritueller Traditionen, wie zum Beispiel des Buddhismus oder des Hinduismus. Erleuchtung kann auf verschiedene Weisen erreicht werden, wie zum Beispiel durch Meditation, Yoga, Gebet oder ethisches Handeln. Erleuchtung wird oft mit einem Gefühl von Frieden, Glückseligkeit, Liebe und Weisheit verbunden. Erleuchtung ist jedoch nicht nur ein persönliches Erlebnis, sondern auch ein universelles Prinzip, das alle Wesen miteinander verbindet. Erleuchtung ist auch eine schöne Wirklichkeit. 😊

Erleuchtung in der Menschheitsgeschichte: Vor fast 4000 Jahren entstanden die ältesten Schriften Indiens, die Veden und darin wird berichtet von der menschlichen Befreiung durch das Erwachen. 3000 Jahre danach, in denen,  in Indien, mit großer Sicherheit aber auch in anderen Ländern, einzelne Menschen Erleuchtung fanden; in dieser Zeit entwickelte sich das Yoga als Weg zur Erleuchtung. Bis schließlich im ersten Jahrtausend v. Chr., genauer von 800 bis 200 v. Chr., etwas Erstaunliches geschah: In vier verschiedenen Kulturräumen der Welt, die nicht nachweisbar miteinander in Kontakt standen, und zwar in Indien, China, Vorderasien und Europa, vor allem in Griechenland, entwickelte sich das philosophische, spirituelle und technische Wissen wie eine geistige Revolution. In dieser Zeit verbreitete sich das Erwachen, die Erleuchtung. Am bekanntesten wurde Siddharta Gautama, ein indischer Prinz, der von 563 bis 483 v. Chr. lebte und als der Buddha, der »Erwachte«, die ganze Welt beeinflusst hat. In Indien wurden die Upanischaden verfasst (zwischen 700 und 200 v. Chr.), hinduistische Texte, in denen Erleuchtung im Mittelpunkt stand. Zur selben Zeit lebte in Griechenland Heraklit (520–460), der die tiefere Einheit unter der Oberflächlichkeit der Gegensätze suchte; von Osho gibt es ein wundervolles Buch über Heraklit mit dem Titel Die verborgene Harmonie. Parmenides (520–460) und Platon (428– 348) beschrieben die tiefere Wirklichkeit, deren Erkenntnis die Wahrheit genannt wurde. Zu der Zeit waren Spiritualität und Philosophie noch eins, und der Weg zur Erleuchtung wurde die Suche nach Wahrheit genannt, mit dem Hauptmotto »Erkenne dich selbst«. Sokrates wurde genau dafür zum Tode verurteilt, dass er sagte: »Wenn du die Götter oder Gott finden willst, dann darfst du nicht auf den Olymp hochschauen, sondern musst in dir selbst suchen.« In China schrieb Laozi um 400 das Daodejing (in früherer Schreibweise Lao-Tse und Tao-Te-King), das Grundwerk des Daoismus, der wichtigsten spirituellen Philosophie Chinas. In ihm beschreibt er die Geisteshaltung des erleuchteten Meisters und lehrt ein Denken, das nicht von Gegenständen und Schubladen bestimmt ist, sondern von Prozessen, von lebendigem Fließen und der Einheit von Tun und Nichttun.  Die Suche nach Erleuchtung hatte zwei Namen: Vor allem in Indien und China hieß sie die Suche nach Befreiung, nach der Befreiung vom Leid. Im Abendland nannte man sie die Suche nach Wahrheit. Einige Jahrhunderte später kam ein dritter Aspekt hinzu: die Suche nach der Liebe in der christlichen Mystik und in der Sufi-Mystik, die sich aus dem Islam entwickelt hat. Freiheit, Wahrheit und Liebe – drei Facetten des erleuchteten Seins. Im Buddhismus heißt es Erwachen, im Zenbuddhismus Satori, im Hinduismus und Yoga heißt es Samadhi oder Moksha, im Abendland Erleuchtung – und immer ist es dieselbe Erfahrung des Menschen, dieselbe Transformation über all die Jahrtausende.

 

2. Eine ganz andere Ansicht über Erleuchtung findest du im Buch "Erleuchtet aber keine Ahnung"  Link

Interview mit Böhm Link

 

MindMaps Bücher und Videos dazu Link