Kurz und knapp kann man Hypnose definieren als einen Zustand optimaler Empfänglichkeit für Suggestionen.
Und das bringt uns gleich zum nächsten Begriff: Der Suggestion. Wie lässt sich Suggestion definieren?
Suggestion ist die manipulative Beeinflussung einer Vorstellung oder Empfindung und zwar ohne, dass diese Manipulation wahrgenommen wird (zumindest zeitweise).
Und wenn Sie mal darüber nachdenken, werden Ihnen gleich viele Erlebnisse im Alltag einfallen, die genau auf diese Definition passen. Denken Sie nur an raffiniert verpackte Werbung - also nicht das Marktschreierische, das wir natürlich gleich als Werbung wahrnehmen, sondern z.B. ein verstecktes Product-Placement in einem Block-Buster. Und so gibt es natürlich noch viele
Beispiele aus dem Alltag, welche sogar die Definition der Hypnose erfüllen: Was bedeutet das? Stellen Sie sich vor, Sie lesen fasziniert ein gutes Buch.
Möglicherweise werden Sie so vertieft sein, dass Sie die Umwelt um sich herum vergessen. In diesem Zustand haben Sie eine andere Zeitwahrnehmung. Auch überhören Sie vielleicht, wenn Sie von jemandem angesprochen werden. Sie sind ganz in der Geschichte des Buchs. Fährt nun beispielsweise ein Auto mit Musik an Ihnen vorbei, werden Sie das gar nicht wahrnehmen. Ein paar Stunden später aber summen Sie vielleicht genau die Melodie aus dem vorbeifahrenden Auto vor sich hin, ohne zu wissen, woher diese Melodie kommt und warum Sie Ihnen nicht mehr aus dem Kopf geht. Dies ist ein typisches hypnotisches Erlebnis, wie wir es faktisch tagtäglich in unterschiedlichsten Varianten erleben. Die „optimale Empfänglichkeit für Suggestionen“ wurde hier durch die Vertiefung in das bzw. die Konzentration auf das Buch erzeugt. Die „eingeimpfte“ Suggestion ist dann die Melodie.
Alltagshypnose vs. Hypnose
Eine professionelle Hypnose ist eigentlich nichts anderes: In einer Hypnose Sitzung macht man sich genau einen solchen Zustand zu Nutzen - nur dass dieser Zustand nun aktiv herbeigeführt wird und für Wirksuggestionen - also z.B. einer Abneigung gegen das Rauchen bei einer Nikotinentwöhnung - genutzt wird. Hypnose ist also ein ganz alltäglicher Zustand, den jeder erreichen kann, und der sich zur Beeinflussung des Unterbewusstseins effektiv nutzen lässt. Dies macht aber auch deutlich, dass der Hypnotisierte immer Herr seiner Selbst ist: Genauso wie Sie sofort von Ihrem Buch aufschrecken würden, wenn irgendeine Gefahr droht, können Sie sich selbst aus der Hypnose reißen, wenn etwas geschieht, was Sie nicht wollen.
Begriffsdefinition „Trance“ Trance lässt sich definieren als: Veränderter Bewusstseinszustand (im Vergleich zum Wachzustand) mit hochfokussierter Konzentration bei gleichzeitiger Entspannung unter Ausschaltung des logisch reflektierenden Verstandes. Wenn wir wieder auf unser Beispiel von oben - dem vertieften Lesen im Buch - zurückgreifen, so erkennen wir sofort, dass hier offensichtlich eine Trance vorliegt: Der Bewusstseinszustand ist definitiv ein anderer als im normalen
Wachzustand. Die Person ist hochkonzentriert, aber gleichzeitig vollkommen entspannt - zumindest können wir das vermuten. Wie steht es aber mit der „Ausschaltung des logisch-reflektierenden Verstandes“? Nehmen wir dazu ein anderes Beispiel, ein weiteres alltagshypnotisches Erlebnis: Angenommen Sie gehen ins Kino und wollen einen spannenden Thriller mit Ihrem Lieblingsschauspieler in der Hauptrolle genießen. Sie suchen sich Ihren Platz und entspannen allmählich, konzentrieren sich aber gleichzeitig auf die Handlung und das Geschehen im Film. Wenn Sie der Film richtig mitreißt, werden Sie hochkonzentriert, aber gleichzeitig entspannt sein - Sie sind in Trance. Nehmen wir nun an, Ihr Lieblingsschauspieler - vielleicht in der Rolle eines Polizisten - gerät in Gefahr: Sie werden wahrscheinlich mitfühlen und Angst spüren. Wenn Ihrem Held nun auch noch etwas zustößt, werden Sie vielleicht sogar etwas in Tränen ausbrechen. Anders ausgedrückt: Ihr logisch reflektierender Verstand ist ausgeschaltet. Ihre Angst ist vollkommen unbegründet. Schließlich passiert Ihrem Lieblingsschauspieler in Realität ja nichts und die fiktive Handlung des Films lässt sich durch irgendwelche Reaktionen ihrerseits - z.B. dadurch, dass Sie vielleicht sogar laut aussprechen „dreh Dich doch um!“ - nicht mehr ändern. Ihr Verhalten ist also vollkommen unlogisch, aber genau das macht natürlich den Spaß an dem Film aus. Es gibt für Sie also gar keinen Grund, sich aus diesem Zustand herauszureißen. Sie wären vermutlich sogar verärgert, wenn Ihr Nachbar sie versuchen würde abzulenken und zu beruhigen. Und genau so verhält es sich auch mit einer professionellen Hypnose: Natürlich könnten Sie sich aus der induzierten Trance herausreißen. Aber warum sollten Sie das tun? Sie vertrauen Ihrem Coach und Sie sind schließlich extra zu ihm gekommen, weil Sie sich von der Hypnose Hilfe erhoffen. Und so gibt es natürlich noch viele weitere alltagshypnotische Erlebnisse, die Sie jeden Tag am eigenen Leib erfahren: beim Fernsehen, beim Autofahren, beim Tagträumen, kurz vor dem Einschlafen, bei monotonen Tätigkeiten, beim Musikhören, bei Verkaufsgesprächen, bei manipulativen Vorträgen etc.
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