Welche Macht haben Gedanken ?

 

 

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Glaubenssätze und Affirmationen wie machtvoll wirken sie ?

Haben Du schon einmal versucht, irgendetwas an dir oder deinem Leben zu verändern? Wenn es dir so ergangen ist wie den meisten Menschen, dann wirst du festgestellt haben, wie merkwürdig schwer das ist. Merkwürdig deshalb, weil du wahrscheinlich wirklich aufhören wolltest, zu rauchen oder zu viel zu essen. Wir haben doch einen freien Willen, warum klappt es dann so oft nicht? Warum ist es so schwer, eine innere Einstellung, Verhaltensweise oder körperliche Gewohnheit zu verändern, auch wenn wir ganz genau wissen, dass sie uns nicht gut tut?
Welche Mechanismen und Wirkungsweisen stecken dahinter und – ganz wichtig – wie kann ich diese Mechanismen so einsetzen, dass eine Veränderung funktioniert?
Neurobiologie und die sogenannte Neue Biologie geben endlich eine Erklärung dafür, warum wir z.B., gerade wenn wir unter Stress stehen, immer wieder in alte Programme hineinrutschen, und warum die Prägungen der ersten Lebensjahre so tief in uns verankert und oft nicht mehr bewusst wahrnehmbar sind (unser Leben aber jeden Tag
bestimmen). 

Ein Buch das diese Zusammenhänge gut aufzeigt ist:

Es folgt Ausschnitt aus der Einleitung zum Buch.

Und da Wissen immer die beste Voraussetzung dafür ist, etwas zuerst zu verstehen und dann selbst anzuwenden, ist die Beschäftigung mit den neurobiologischen und -chemischen Vorgängen in uns eine gute Voraussetzung, die Wirkung und Anwendung von Affirmationen zu verstehen und anzuwenden. Wir werden uns ansehen, wie und
warum unsere automatisch ablaufenden Programme entstehen, warum es oft so schwer ist, sie zu erkennen und zu unterbrechen, aber auch, welches unglaubliche Potenzial wir für Veränderung (die sogenannte „Neuroplastizität“) haben. Ein wichtiges Mittel hierbei sind Affirmationen, wobei der Begriff hier wesentlich weiter gefasst ist, als die im allgemeinen Sprachgebrauch damit bezeichneten formelhaften, positiven Vorsätze.
Zum einen bestehen unsere automatischen Programme aus Affirmationen, die von „Ich kann nichts richtig machen“ bis hin zu „Das schaffe ich schon“ reichen – wir arbeiten also ununterbrochen mit Affirmationen, allerdings meist, ohne uns dessen bewusst zu sein.
Und da diese Affirmationen in den ersten Lebensjahren durch eine Prägung unserer direkten Umgebung entstehen, sind viele dieser Programme völlig veraltet und unwahr. Und tun uns absolut nicht gut. Zum anderen ist mit dem Begriff „Affirmation“ hier jeder bewusste Wunsch nach Veränderung gemeint – das Buch hätte also auch genauso gut Das große Buch der Veränderung heißen können. Um mit neuen Affirmationen, also Wünschen, Zielen und Visionen, arbeiten zu können und unserem Leben damit eine ganz neue Richtung zu
geben, ist es notwendig, sich vorher mit den alten Affirmationen zu beschäftigen. Es hat seinen Grund, dass unser Leben in bestimmten Bereichen im Moment (noch) nicht so ist, wie wir es uns wünschen. Dafür ist es wichtig, zuerst einmal die automatischen Programme zu erkennen – was dadurch, dass sie eben so selbstverständlich und unbewusst sind, gar nicht so einfach, dafür aber umso spannender ist –, und sie dann zu überprüfen bzw. zu lösen. Dafür stelle ich Ihnen zwei äußerst effektive Techniken vor, die ich beide sehr
 schätze – EFT (Emotional Freedom Techniques), auch bekannt als Klopfakupressur, von Gary Craig und The Work von Byron Katie.
Wenn diese unbewussten Programme und inneren Konflikte dann erkannt und überprüft bzw. gelöst sind, können wir mit einer neuen
Affirmation bewusst neue Impulse setzen und unser Leben selbst gestalten.

Wie das genau funktioniert, wird anhand von sechs Schritten praktisch erklärt. Hier finden Sie Hinweise, wie Sie mit den alten Programmen und inneren Konflikten arbeiten und neue, sinnvollere Ziele formulieren können. Der dritte, lexikalische Teil bietet dann Informationen und bereits formulierte Affirmationen zu vielen Lebensbereichen, die Sie direkt
anwenden oder für Ihre persönlichen Bedürfnisse entsprechend anpassen können.
Ich möchte dir mit diesem Buch Mut machen, aus dem Überlebensmodus, in dem sich viele von uns die meiste Zeit befinden, wieder in einen anderen, kreativen und selbstbestimmten Modus zu wechseln. Sie sind der wichtigste Mensch in Ihrem Leben und haben es verdient, dass Ihr Leben wieder seinen Zauber, seine Kraft und
seine Schönheit zurückbekommt. Und ich hoffe, dass ich dir etwas von meiner Begeisterung für neuronale Netze vermitteln kann – Neuronen sind toll!

Ein weiteres empfehlenswertes Buch zum Thema 

Aussage daraus: Das Gehirn wächst also anatomisch nachweisbar, je nachdem welchen Bereich wir oft benutzen. Die Medizin kann durch eine sogenannte Magnetresonanztomografie sehr genau
messen, welches Gehirnareal in der Vergangenheit intensiver entwickelt wurde. Wenn wir nörgeln, schimpfen, streiten, uns selbst beschimpfen oder fertigmachen, vergrößert sich der rechte Bereich des Gehirns und wird uns sehr rasch selbstständig mit weiteren negativen Gedanken bombardieren und automatische Gedankenketten in dieser Richtung fördern.
Das linke Areal für positive Gedanken wird währenddessen kleiner und immer mehr verkümmern. Wir werden also nur noch selten positive Gedanken über uns und andere haben. Denken wir dagegen vorrangig positiv, loben wir uns, sind wir stolz auf uns, sagen wir Schönes über uns und andere, so wird sich der linke Bereich vergrößern und unser gesamtes Denken darauf ausrichten.
Wir werden uns immer positiver wahrnehmen und unser Leben wird sich danach ausrichten.

Glaubenssätze sind innere Überzeugungen, die wir über die Welt und uns selbst haben. Sie bilden ein Gerüst, das uns Orientierung gibt und unsere Sicht auf die Welt beeinflusst. Positive Glaubenssätze werden auch als Affirmationen bezeichnet und können dazu dienen, unsere eigenen (negativen) Gedanken zu verändern.

Hier sind einige Schritte, um deine Glaubenssätze zu erkennen:

  1. Selbstgespräche aufschreiben: Nimm dir Zeit, um deine Gedanken aufzuschreiben. Achte besonders auf wiederkehrende Phrasen oder Sätze, die du dir selbst sagst.

  2. Typische Glaubenssätze durchforsten: Manchmal erkennst du deine eigenen Glaubenssätze, indem du dir allgemein bekannte Sätze vor Augen führst. Du wirst dich in einigen wiedererkennen und in anderen nicht.

  3. Verallgemeinerung vermeiden: Achte darauf, ob du oft verallgemeinernde Aussagen machst, wie “Immer passiert mir das” oder “Ich kann das nie schaffen”. Solche Sätze können auf tief verwurzelte Glaubenssätze hinweisen.

  4. Wiederkehrende Probleme: Betrachte wiederkehrende Probleme oder Herausforderungen in deinem Leben. Welche Überzeugungen könnten dazu beitragen?

Denke daran, dass Glaubenssätze oft aus unserer frühen Kindheit stammen und nicht immer leicht zu erkennen und zu verändern sind. Aber die gute Nachricht ist: Unser Gehirn ist plastisch und kann sich ein Leben lang verändern. 

Zeit

Die Vorstellungen, wie Menschen die Zeit gliedern und ihre Komponenten bewerten, sind nicht «biologisch» oder «anthropologisch» festgelegt, sondern verändern sich selber im Laufe der Zeit. Man kann historisch verschiedene «Zeitregeln» unterscheiden. Das sind kulturelle Vorannahmen und Werte, die menschliches Handeln, Fühlen und Deuten steuern, den Individuen aber (meist) nicht direkt bewusst sind. So entstand «unser Schema» aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im europäischen 17.. Jahrhundert .

Neben diesen kulturellen Schemata der Zeitwahrnehmung gibt es die individuellen. Jeder Mensch hat seine eigene Art und Weise, mit seiner Vergangenheit umzugehen und Gegenwart und Zukunft zu bewerten. Auch die werden meist nicht reflektiert. Auch wenn die Gegenwart düster erscheint und die Zukunft schwarz gemalt wird, kann man als Individuum sich Vorstellungen über seine Zukunft machen, sich Ziele setzen - das braucht es, damit das eigene Leben einen Sinn erhält.

Zeit  (lateinische Grammatik) Zeitsystem  ->  wurde auch ins Deutsche übernommen.

                        Vergangenheit                        Gegenwart                      Zukunft

Plusquamperfekt

Imperfekt

Perfekt

Praesens

Futur (I)

Futur (11)

«Vorvergangenheit»

«Vergangenheit»

«Vorgegenwart»

«Gegenwart»

«Zukunft»

«Vorzukunft»

Handlungsfolge in

nicht

(unmittelbar)

Aktualität,

Handlungen, die

(Futurum exactum)

der Vergangenheit

abgeschlossene

abgeschlossene

unmittelbar

erst stattfinden

Handlungen, die in

 

Handlungen in der

Handlungen in der

wahrgenommene

werden oder

der Zukunft

 

Vergangenheit;

Vergangenheit;

Handlungen;

stattfinden sollen

abgeschlossen sind,

 

«Erzählzeit»

Das CH-Deutsche zB

«h istorisch es

 

bevor andere

 

 

kennt nur diese

Präsens» in

 

zukünftige

 

 

Vergangenheitsform

Erzählprosa

 

Handlungen

 

 

 

 

 

stattfinden;

 

 

 

 

 

Prophezeihungen

 

 

 

 

 

Apokalypse

z.B. CH Mundart kennt nur das Perfekt als Vergangenheitsform ! Die russische Sprache hat kein Zeitsystem wie oben beschrieben, da gibt es nur eine Vergangenheit wie im Ch Mundart!

Die Zeitvorstellung der Moderne

Der Begriff «Moderne» ist notorisch unscharf. Allgemein versteht man unter «Moderne» die Zeit nach ca. 1750 bis offiziell 1979/1980, als der französische Philosoph Francois Lyotard (1924-1998) das «Ende der grossen Erzählungen» verkündete. Ob wirklich die «Postmoderne» schon begonnen hat, ist allerdings strittig.

Zu den Errungenschaften der Moderne gehören u.a. Säkularisierung, Aufklärung (das freie, autonome Individuum, Menschenrechte etc.) und (Natur-)Wissenschaft (Industrie).

Newton definierte «Zeit» in den «Principia»: «Die absolute, wahre und mathematische Zeit verfliesst an sich und vermöge ihrer Natur gleichförmig, und ohne Beziehung auf irgendeinen äusseren Gegenstand.» Das blieb bis zu Einsteins Relativitätstheorie die wissenschaftlich gültige Vorstellung von «Zeit». (Menschen fühlen sie manchmal anders - besonders, wenn man verliebt ist oder auf einer heissen Herdplatte sitzt ... ) Die Moderne hat sie übernommen. Zeit fliesst kontinuierlich und gleichmässig und irreversibel durch alle Ereignisse. Zeit ist damit mess- und vergleichbar. Die Vergangenheit kann einer wissenschaftlichen Bearbeitung unterworfen werden (der Singular «Geschichte» entstand - wie viele andere abstrakte Begriffe, so auch «Zukunft» für «Kommendes» oder «Zukünftiges» - in dieser Epoche). Vergangenheit und Zukunft sind prinzipiell vergleichbar. Das ermöglicht den Begriff «Fortschritt». Und der ist unabwendbar positiv konnotiert: ein Fortschreiten «zum Besseren».

Die Moderne inszenierte sich auch als «Anfang». Damit verbunden war die Aufwertung von Zukunft und Gegenwart gegenüber der Vergangenheit. Wie lang dauert «die Gegenwart»? Bisher als recht flüchtigen Zwischenraum (hier und jetzt») zwischen Erfahrungs- und Erwartungsraum verstanden (gelebte Vergangenheit und antizipierte Zukunft) erhielt sie eine neue Bedeutung, weil man in ihr die Dynamik der Entwicklung verortete. Nicht nur die Französische Revolution musste eigentlich immer weitergehen und weiter gehen. Die Gegenwart «treibt» die Zukunft aus sich hervor.

G.w.F. Hegel (1770-1831) stellte die Weltgeschichte unter die Formel: «Die Weltgeschichte ist der Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit - ein Fortschritt, den wir in seiner Notwendigkeit zu erkennen haben.» In der Weltgeschichte verwirklichen sich der Wille und die Zwecke der Menschen. Und das passiert in der Natur und der Gesellschaft (anderer Menschen). So erklärt sich der technologische Fortschritt (gegenüber der Natur) und die gesellschaftliche Entwicklung (hin zur liberalen Republik/Demokratie). 

Die Zukunft erhält ebenfalls eine neue Deutung. Bisher war sie - für die «grosse Sicht» - der Raum, wo alles einfach-weiter geht (Wandel und Änderung sah.man in den herrschenden Schichten nicht gerne), und für die Religion der Raum, wo sich die Heilsgeschichte entfaltet. Bis wir schliesslich alle erlöst würden oder wiederauferstehen oder im Jüngsten Gericht gerichtet würden. Das war oft mit apokalyptischen Vorstellungen verbunden: der Endkampf (Armagghedon) zwischen den bösen Mächten und den Guten.

Jetzt wird die Zukunft zum Planungs- und Projektraum menschlichen Handelns. Dazu trug auch die   Entwicklung der Geld- und Kreditwirtschaft bei. Kredite werden zu Investitionen (nicht nur für den Ankauf neuer Waren, die man wieder verkaufen wollte). Die Zukunft wird freigegeben - für eigene Projekte oder Spekulation. Risiko- und Wahrscheinlichkeitsrechnung kommen auf. Zukunft wird frei für Transformation und Umgestaltung. Damit hat Karl Marx (1818-1883) in der Nachfolge von Hegel gespielt: Er sah in der Geschichte eine Abfolge von Zuständen, die an ihren «Widersprüchen» scheitern. So diagnostizierte er auch in der bürgerlieh-kapitalistischen Gesellschafts- und Wirtschafts- Formation, die sich im 19. Jahrhundert ausbildete, «Widersprüche» (u.a. die Wachstumsproblematik, die sich darin zeige, dass die Rentabilität des Kapitals zunehmend kleiner und die Dynamik des Kapitalismus somit schwächer werde), die schliesslich zur Ablösung des Systems führen würden. Die grundlegende Idee der Moderne, dass sich der Mensch in oder gegenüber der Natur «verwirklichen» und sich ihrer «bemächtigen» müsse, führte zu ihrer Ausplünderung und Zerstörung.

Man könnte sagen: Wir leben in einer sich immer mehr ausdehnenden Gegenwart. Die Zukunft scheint nicht mehr der Raum der Möglichkeiten, sondern wird zunehmend schwieriger fassbar, das heisst: zunehmend unprognostizierbar und deshalb bedrohlich. Der Verlust der Zukunftsgewissheit sei der Preis, den wir für den historisch einzigartigen Wohlstandsgewinn bezahlen müssten, konstatiert der Philosoph Hermann Lübbe (geb. 1926). Wir fahren in der Geisterbahn.

Literatur: Aleida Assman: Ist die Zeit aus den Fugen? Aufstieg und Fall des Zeitregimes der Moderne. Hanser München 2013. - Oder wer es deftiger mag: Eva Horn: Zukunft als Katastrophe. Fischer Wissenschaft Frankfurt a/M 2014 .

Video auf You Tube über die Zeit aus Sicht der Physik

Video SRF Sternstunde Philosophie "Steht die Zukunft schon fest?"

Fazit: Die Frage "Was ist Zeit?" beschäftigt Philosophen und Wissenschaftler seit Jahrhunderten und hat keine einfache Antwort. Es gibt verschiedene Ansätze, Zeit zu definieren:

  1. Physikalische Sicht: In der Physik wird Zeit oft als die vierte Dimension des Raumes angesehen. Man spricht dann von der Raumzeit (Raum-Zeit-Kontinuum). Zeit wird in der Physik üblicherweise in Sekunden gemessen und kann mit Uhren verfolgt werden.
  2. Wahrnehmungspsychologische Sicht: Aus psychologischer Sicht ist Zeit eher subjektiv und hängt von unserer Wahrnehmung, unseren Gedanken und Erfahrungen ab. Je nachdem, ob wir uns langweilen oder in spannenden Tätigkeiten vertieft sind, kann die Zeit langsamer oder schneller vergehen.
  3. Philosophische Sicht: In der Philosophie gibt es verschiedene Theorien über die Zeit. Einige Philosophen sehen Zeit als etwas Absolutes, das unabhängig von der Existenz von Materie oder Bewusstsein existiert. Andere sehen Zeit als etwas Relatives, das aus der Veränderung von Zuständen entsteht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es keine allgemein gültige Definition von Zeit gibt. Es ist ein komplexes Konzept, das aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden kann.

Hypnose Suggestion und Trance

Kurz und knapp kann man Hypnose definieren als einen Zustand optimaler Empfänglichkeit für Suggestionen.
Und das bringt uns gleich zum nächsten Begriff: Der Suggestion. Wie lässt sich Suggestion definieren?
Suggestion ist die manipulative Beeinflussung einer Vorstellung oder Empfindung und zwar ohne, dass diese Manipulation wahrgenommen wird (zumindest zeitweise).
Und wenn Sie mal darüber nachdenken, werden Ihnen gleich viele Erlebnisse im Alltag einfallen, die genau auf diese Definition passen. Denken Sie nur an raffiniert verpackte Werbung - also nicht das Marktschreierische, das wir natürlich gleich als Werbung wahrnehmen, sondern z.B. ein verstecktes Product-Placement in einem Block-Buster. Und so gibt es natürlich noch viele

Beispiele aus dem Alltag, welche sogar die Definition der Hypnose erfüllen: Was bedeutet das? Stellen Sie sich vor, Sie lesen fasziniert ein gutes Buch.
Möglicherweise werden Sie so vertieft sein, dass Sie die Umwelt um sich herum vergessen. In diesem Zustand haben Sie eine andere Zeitwahrnehmung. Auch überhören Sie vielleicht, wenn Sie von jemandem angesprochen werden. Sie sind ganz in der Geschichte des Buchs. Fährt nun beispielsweise ein Auto mit Musik an Ihnen vorbei, werden Sie das gar nicht wahrnehmen. Ein paar Stunden später aber summen Sie vielleicht genau die Melodie aus dem vorbeifahrenden Auto vor sich hin, ohne zu wissen, woher diese Melodie kommt und warum Sie Ihnen nicht mehr aus dem Kopf geht. Dies ist ein typisches hypnotisches Erlebnis, wie wir es faktisch tagtäglich in unterschiedlichsten Varianten erleben. Die „optimale Empfänglichkeit für Suggestionen“ wurde hier durch die Vertiefung in das bzw. die Konzentration auf das Buch erzeugt. Die „eingeimpfte“ Suggestion ist dann die Melodie.
Alltagshypnose vs. Hypnose
Eine professionelle Hypnose ist eigentlich nichts anderes: In einer Hypnose Sitzung macht man sich genau einen solchen Zustand zu Nutzen - nur dass dieser Zustand nun aktiv herbeigeführt wird und für Wirksuggestionen - also z.B. einer Abneigung gegen das Rauchen bei einer Nikotinentwöhnung - genutzt wird. Hypnose ist also ein ganz alltäglicher Zustand, den jeder erreichen kann, und der sich zur Beeinflussung des Unterbewusstseins effektiv nutzen lässt. Dies macht aber auch deutlich, dass der Hypnotisierte immer Herr seiner Selbst ist: Genauso wie Sie sofort von Ihrem Buch aufschrecken würden, wenn irgendeine Gefahr droht, können Sie sich selbst aus der Hypnose reißen, wenn etwas geschieht, was Sie nicht wollen.
Begriffsdefinition „Trance“ Trance lässt sich definieren als: Veränderter Bewusstseinszustand (im Vergleich zum Wachzustand) mit hochfokussierter Konzentration bei gleichzeitiger Entspannung unter Ausschaltung des logisch reflektierenden Verstandes. Wenn wir wieder auf unser Beispiel von oben - dem vertieften Lesen im Buch - zurückgreifen, so erkennen wir sofort, dass hier offensichtlich eine Trance vorliegt: Der Bewusstseinszustand ist definitiv ein anderer als im normalen
Wachzustand. Die Person ist hochkonzentriert, aber gleichzeitig vollkommen entspannt - zumindest können wir das vermuten. Wie steht es aber mit der „Ausschaltung des logisch-reflektierenden Verstandes“? Nehmen wir dazu ein anderes Beispiel, ein weiteres alltagshypnotisches Erlebnis: Angenommen Sie gehen ins Kino und wollen einen spannenden Thriller mit Ihrem Lieblingsschauspieler in der Hauptrolle genießen. Sie suchen sich Ihren Platz und entspannen allmählich, konzentrieren sich aber gleichzeitig auf die Handlung und das Geschehen im Film. Wenn Sie der Film richtig mitreißt, werden Sie hochkonzentriert, aber gleichzeitig entspannt sein - Sie sind in Trance. Nehmen wir nun an, Ihr Lieblingsschauspieler - vielleicht in der Rolle  eines Polizisten - gerät in Gefahr: Sie werden wahrscheinlich mitfühlen und Angst spüren. Wenn Ihrem Held nun auch noch etwas zustößt, werden Sie vielleicht sogar etwas in Tränen ausbrechen. Anders ausgedrückt: Ihr logisch reflektierender Verstand ist ausgeschaltet. Ihre Angst ist vollkommen unbegründet. Schließlich passiert Ihrem Lieblingsschauspieler in Realität ja nichts und die fiktive Handlung des Films lässt sich durch irgendwelche Reaktionen ihrerseits - z.B. dadurch, dass Sie vielleicht sogar laut aussprechen „dreh Dich doch um!“ - nicht mehr ändern. Ihr Verhalten ist also vollkommen unlogisch, aber genau das macht natürlich den Spaß an dem Film aus. Es gibt für Sie also gar keinen Grund, sich aus diesem Zustand herauszureißen. Sie wären vermutlich sogar verärgert, wenn Ihr Nachbar sie versuchen würde abzulenken und zu beruhigen. Und genau so verhält es sich auch mit einer professionellen Hypnose: Natürlich könnten Sie sich aus der induzierten Trance herausreißen. Aber warum sollten Sie das tun? Sie vertrauen Ihrem Coach und Sie sind schließlich extra zu ihm gekommen, weil Sie sich von der Hypnose Hilfe erhoffen. Und so gibt es natürlich noch viele weitere alltagshypnotische Erlebnisse, die Sie jeden Tag am eigenen Leib erfahren: beim Fernsehen, beim Autofahren, beim Tagträumen, kurz vor dem Einschlafen, bei monotonen Tätigkeiten, beim Musikhören, bei Verkaufsgesprächen, bei manipulativen Vorträgen etc.

Bücher Links und weiterführendes Material: Link

Schöpfer und Schöpfung

Ob du glaubst, dass das Universum in Jahrmillionen durch kreative und schöpferische Weiterentwicklung zu dieser wunderbaren Konstellation wie ein Mensch sie nur ehrfürchtig bestaunen und bewundern kann entstanden ist oder ob du glaubst, dass dahinter ein Schöpfer seine Hand im Spiel hat, musst du Mensch selber entscheiden. Das folgende Experiment mag aber in der Entscheidung eine Überlegung wert sein. 

Experiment:

1. Du sollst dir zuerst vorstellen, dass deine Existenz und die Existenz des Universums die Folge der Intelligenz von wunderbaren universellen Zusammenhängen ist, und entdecke, welche Gefühle das in dir auslöst. (schreibe die Gefühle auf und nimm dir Zeit! bevor du zur Frage 2 weiter gehst!) 

2. Danach sollst du die Gefühle wahrnehmen, die als Folge der Vorstellung entstehen, dass du selbst und alles Seiende das Ergebnis des Werks eines Schöpfers sind. 

Bevor du weiterliest, schreibe die Gefühle in beiden Situationen auf ein Blatt Papier. Was findest du, ist gefühlsmässig besser für dich, was tut dir besser? Richtig oder falsch ist hier wohl das, was dir in deinem Leben mehr hilft und dich mehr unterstützt. Vielleicht hilft dir dieses Experiment in deiner Entscheidung.

Weitere Überlegungen dazu siehe weiter unten:

 

 

 

 

 

 

 


In beiden Fällen tauchten die Erfahrungen auf, die auch Schulz von Thun beschreibt: Staunen, Ehrfurcht und Dankbarkeit. Der Unterschied liegt darin, dass bei der Vorstellung des Werks eines Schöpfers, des Absoluten, etwas Wesentliches hinzukommt: das Gefühl des Geliebtseins. Ein sehr kluger Psychoanalytiker meint dazu, dass die Folge des Gefühls des Geliebtseins darin besteht, dass jemand sich in der Fülle fühlt; dass dadurch das geradezu normale Mangelbewusstsein, dass alles Wichtige zu wenig ist, zu wenig Liebe und zu wenig Eiscreme, ein Ende haben kann. Es entsteht das Gefühl von Fülle anstelle des Mangelbewusstseins.

Freiheit im Denken

Die Gedanken sind frei!

Sie unterliegen nicht der Kontrolle und Freigabe der institutionellen Religionen wie der Abraham-Religionen (christlichen Kirchen islamischen Moscheen, jüdischen Synagogen) und Konfessionen. Die geistige Autonomie des denkenden Menschen beginnt deshalb auch mit der Einforderung seiner persönlichen Religions- und Geistesfreiheit und darüber hinaus immer noch mit der Durchsetzung der Religions- und Geistesfreiheit in der säkularen Gesellschaft generell. 

Grundsätzlich gibt es überhaupt keine Erkenntnis, die absolute Gültigkeit hat, nicht einmal in den Naturwissenschaften. Dort sind Erkenntnisse nur solange gültig, bis sie durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse falsifiziert werden. Die naturwissenschaftliche Forschung und damit das Vernunftdenken treibt das Erkennen im Einzelnen und im Gesamten ungebremst nach vorne und korrigiert so ständig altes Wissen. Dies hat auch uneingeschränkt für alle Aussagen der Religion und der Theologie zu gelten. Sie genießen keinen überirdischen Schutz. Der Mensch hat aus dem Jenseits kein absolutes Vorwissen mitbekommen, weder vor der Geburt noch irgendwo im Leben. Der Mensch musste sich alles selbst erarbeiten. Dabei erkennt er häufig, dass das, was vorher gedacht und erkannt wurde, so gar nicht sein kann. Deshalb muss er selber neu nachdenken, etwa darüber, dass der Mensch überhaupt kein von Gott geschaffenes Wesen außerhalb der Natur ist, sondern innerhalb der Natur als Natur entstanden ist. Der moderne Mensch musste und muss nahezu aus allen Denk-Ergebnissen aussteigen, die ihm aus alter Zeit überkommen sind.

Die materiell-wissenschaftliche Erklärung des Geistes hebt einen transzendenten Geist in welcher Form auch immer auf. Sie erweist alle transzendenten Behauptungen der Religionen und der Theologien ausnahmslos als fromme Erfindungen des menschlichen Gehirns. Noch nie hat ein Gott, welcher Gott auch immer, aus dem Jenseits auf die Menschen herunter geredet, immer nur haben die Menschen aus dem Diesseits auf Gott zu geredet. Alles behauptete Reden Gottes ist deshalb nichts als Reden des Menschen über Gott. Selbst die höchsten Gottesoffenbarungen sind nichts weiter als Produkte des menschlichen Gehirns, sind menschliche Projektionen, sind Anthropologie. Der Mensch hat sich mit seinen Gedanken Gott für sein Menschsein zurechtgemacht. Gottes Geist ist immer Menschengeist. Der Mensch ist sich in seinen Gottesvorstellungen selber Gott.

Menschheitsgeschichtlich ist diese Feststellung, dass Religion und Theologie Produkte des menschlichen Geistes sind, eine höchst befreiende Selbsterkenntnis. Diese Erkenntnis zerstört keineswegs das menschliche Selbstbewusstsein, sie bringt es überhaupt erst zur vollen Geltung. Denn sie öffnet uns Menschen den Einblick in die Geschichte unserer eigenen Menschwerdung. Sie zeigt, wie der Mensch in einer langen geistigen Entwicklung mit seinem Denken und Erkennen Stufe für Stufe immer höher aufgestiegen ist. Was der Mensch heute ist, ist er in einem ganz langen natürlichen Wachstumsprozess selber geworden. 

Die Religionen, die erste große Kulturstufe der Menschheit: Der Mensch wird sich in der frühen Religionszeit seines Geistes und damit seiner selbst bewusst. Dabei interpretiert er seine Wahrnehmungen aus seinem einfachen werdenden Ich-Erkennen. Natürlich sieht er sich mit seinem persönlichen Ich im Mittelpunkt seines Weltbildes. Er deutet alles auf sich zu und von sich her auf alles andere hin, immer in einem unmittelbaren personalen Bezug. Er kann noch gar nicht anders, als die Welt aus seiner gefühlten Betroffenheit heraus subjektiv zu verstehen. Von daher interpretiert er seine Welt in allen Bedürfnissen naiv, ja, fast kindlich in menschgestaltigen Geschichten, in Mythen. Religion ist gleichsam die Kindheitsphase der Menschheit.

Die Naturwissenschaften sind schließlich im vorerst letzten Schritt die dritte große Kulturstufe  der Menschheit: In den Naturwissenschaften löst sich der Mensch in seiner objektiven Forschung aus seinem subjektiven Erkenntnisdruck. Er löst sich aus seiner persönlichen Ich-Betroffenheit. Er definiert die Welt nicht mehr in personalen Bezügen, sondern in objektiver Wirklichkeit. Der Mensch wird zum externen Beobachter. In dieser Position wird seine emotionale Dominanz aufgehoben, wird nicht mehr bestimmend ausgedrückt. Der Mensch distanziert seine Erkenntnisse in mathematischen Formeln, in denen er selbst subjektiv und transsubjektiv nicht mehr vorkommt. Seine Naturwissenschaften streben zur totalen Objektivität, in der der beobachtende Mensch selbst keine Rolle spielt. In dieser Denkwelt ist Gott als reale Objektivität nicht auffindbar. Es gibt ihn nicht. Er wird auch nicht mehr gebraucht. In einem naturwissenschaftlichen Versuch ist Gott nicht einmal mehr eine Hypothese. Naturwissenschaften sind gleichsam die Erwachsenenphase der Menschheit in einer säkular-objektiven Wirklichkeit.

Insgesamt ist die Entwicklung des menschlichen Geistes zu einer individuellen Persönlichkeit über Religion, hin zum naturwissenschaftlichen Denken eine fantastische Leistung des werdenden Menschen, die er in Jahrtausenden bis heute ganz allein fertig gebracht hat. Wie die Naturwissenschaften vitaler Ausdruck unserer Zeit heute sind, so sind Religion und Theologie je typische Bewusstseinsstufen der uns vorausgegangenen Menschheits- und Menschengeschichte. Jede dieser früheren Kulturstufen ist bedingt durch ihre eigene generelle geistig-soziale Struktur, ist die Gestalt ihrer gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse. Ohne sie gäbe es unsere Kulturstufe heute nicht.

Genau genommen sind Naturwissenschaften heute letztlich nur eine lineare Fortsetzung der geistigen Prozesse von Religion und Theologie auf einem höheren Realitätsniveau. Insofern haben auch diese elementaren Bewusstseins-Vorstufen existentiell volle menschliche Berechtigung, beinhalten alte menschliche Erfahrungen, alte menschliche Werte und Lebenskonzepte. Sie sind der Menschheitsgeschichte wesensmäßig systemimmanent.

Das Verfassungsrecht deklariert den freien Geist als ein Naturrecht, als von der Natur vorgegeben gegenüber einem Kulturrecht, das sich aus sozialen Machtverhältnissen entwickelt hat und dem Menschen als Bevormundung und Unterdrückung gewaltsam aufgezwungen worden ist. Das Naturrecht manifestiert dagegen nicht nur, dass der Mensch von Natur her einen eigenen Geist besitzt, sondern von daher auch ein naturbedingtes Eigentumsrecht auf Nutzung seines eigenen Geistes.

Dieses Grundrecht gibt den Menschen sich selber als geistig autonomen Menschen zurück. Es nimmt ihn heraus aus aller Bevormundung und Meinungsabhängigkeit. Nicht was der Mensch denkt und glaubt, macht ihn zum eigenständigen Menschen, sondern, soweit der Mensch eigenständig denkt und glaubt, macht ihn das zum frei denkenden, eigenständigen Menschen. Unabhängige, eigenständige Entscheidungsfreiheit ist das Kennzeichen eines autonomen Individuums.

Bekämpft werden müssen deshalb alle jene Kräfte, die die Religion und Theologie und Wissenschaft immer schon und immer noch benutzen, um die Denkfreiheit des Menschen zu reglementieren, zu zerstören. Sie bekämpfen den denkenden Menschen, indem sie ihre eigenen Denkstufen auf andere hin verabsolutieren und damit deren Weiterentwicklung freier Ideen verhindern, generell die freien Denkabläufe des menschlichen Geistes mit rigiden Maßnahmen im Persönlichen und im Gesellschaftlich-Allgemeinen zu stoppen suchen, verfolgen, verbieten. Das betrifft seit jeher alle weltlichen Machthaber, speziell aber die Religionsbosse und Glaubensinstitutionen, die den Geist der Menschen auf von ihnen gesetzte ideologisch-dogmatische Grenzen beschränken und ihre institutionalisierte Meinung verabsolutieren.

Dagegen hat ein freiheitlich denkender Mensch zu kämpfen. Die Gedanken sind frei! 

 

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